Professioneller Schallschutz von A-Z
Alle Schallschutz-Fachbegriffe auf einen Blick
Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Hier finden Sie Erklärungen zu allen wichtigen Fachbegriffen.
Schallabsorber werden laut der DIN EN 11654 nach ihren Schallabsorptionsfähigkeiten in verschiedene Klassen eingeteilt. Dabei beschreibt die Klasse A den höchsten Schallabsorptionsgrad, die Klasse E den Geringsten.
Schallabsorber werden laut der DIN EN 11654 nach ihren Schallabsorptionsfähigkeiten in verschiedene Klassen eingeteilt. Dabei beschreibt die Klasse A den höchsten Schallabsorptionsgrad, die Klasse E den Geringsten.
Klasse |
Funktion |
Bewerteter Schallabsorptionsgrad α |
A |
Höchst absorbierend |
0,90 – 1,00 |
B |
Höchst absorbierend |
0,80 – 0,85 |
C |
Hoch absorbierend |
0,60 – 0,75 |
D |
Absorbierend |
0,03 – 0,55 |
E |
Gering absorbierend |
0,15 – 0,25 |
Nicht definiert |
Nicht absorbierend |
0,00 – 0,10 |
Eine Decke, die mit Akustikplatten ausgekleidet ist, nennt man Akustikdecke.
Die Decke kann komplett oder nur teilweise mit Akustikplatten ausgestattet sein.
Häufig gibt es für Akustikplatten aus weichen Materialien spezielle Rahmen aus Holz oder Metall, in die Akustikplatten eingesetzt werden, um das Absorptionsverhalten nicht durch falsche Positionierung an der Betondecke zu zerstören. In Klassenräumen genügt oft schon eine u-förmige Fläche der Decke mit Akustikplatten auszustatten, um den Nachhall hörbar zu reduzieren.
Akustik-Holz ist kein feststehender Begriff.
Es wird aber von vielen Betrieben verwendet, die Produkte im Bereich der Raumakustik anbieten. Unter dem Begriff werden Holzplatten mit Löchern zusammengefasst, deren akustische Eigenschaften genau ermittelt wurden und in Datenblättern nachzulesen sind.
Unter Akustikpaneele versteht man in der Regel aus Holz (oder MDF-Platten mit Holzfurnier) gefertigte Paneele, die als großes Element aus mehreren Paneelen gefertigt eine Akustikplatte, -Wand oder ggf. sogar –Tür darstellen können.
Entscheidend ist hier, dass die Paneele in einer festen Struktur angeordnet sind, die Hohlräume bilden. Die akustischen Eigenschaften dieser Struktur müssen nach DIN EN ISO 354-2003 im Hallraum überprüft worden sein. Die Hohlräume in den Nuten und das Luftvolumen zwischen den Akustikpaneelen und der Wand bilden einen Helmholtz-Resonator mit einer bestimmten Resonanzfrequenz.
Es gibt spezielle Vorschriften, wie Akustikpaneele anzubringen sind, um die gewünschte Absorptionswirkung zu erhalten. Oft gibt es eine spezielle Unterkonstruktion, damit der vorgeschriebene Abstand zur Wand eingehalten wird. Zwischen den Unterbau und den Akustikpaneelen wird in der Regel ein Akustikvlies gelegt, um mindestens ein Trägermaterial zwischen den beiden Hölzern zu haben oder um die Klangeigenschaften zu beeinflussen. (=> siehe Akustikvlies)
Akustikpaneele aus Holz sind sehr vielseitig einzusetzen, da sie sehr robust sind. Deshalb finden Akustikpaneele aus Holz z.B. auch Anwendung in Sporthallen oder Schulen.
Es sind auch mit Stoffen überzogene Akustikpaneele erhältlich, die stoßfest und als Pinnwand zu verwenden sind. Der Einsatzort und der individuelle Geschmack entscheiden über das Design und die nötigen akustischen Eigenschaften.
Als Akustikplatten bezeichnet man allgemein variable Wand- oder Deckenplatten, die die Raumakustik gezielt beeinflussen können. Es gibt Akustikplatten aus verschiedenen Materialien, wie z.B. Gips, Holz, Holzwolle, Pressspann oder Hartschaum.
Je nach Material, Dicke der Platte und Struktur der Oberfläche ändert sich das Absorptionsverhalten, das heißt welche Frequenzen wie stark absorbiert werden.
Je höher der Absorptionsgrad, desto stärker sinkt die Nachhallzeit. Einige Akustikplatten sind gelocht, zum Teil auch mit Löchern in unterschiedlichen Durchmessern, andere haben schmale Schlitze parallel zur Längsseite. Akustikplatten wirken als Plattenresonatoren, als Helmholtzresonatoren, als poröse Absorber, oder in Kombination.
Welche Art von Akustikplatten verwendet wird, hängt vor allem davon ab, wo sie eingesetzt werden und auf welche Art die Akustik beeinflusst werden soll. Es gibt auch Materialien, die feuerfest oder stark wasserabweisend sind.
Die Hersteller von Akustikplatten gehen so auf die individuellen Bedürfnisse und Bauvorschriften der Einsatzorte ein. Mit Hilfe der Sabine´schen Formel lässt sich berechnen, welche akustischen Auswirkungen Akustikplatten z.B. in einem Klassenraum oder Großraumbüro haben.
Diese wird mit A bezeichnet und berechnet sich aus dem Schallabsorptionsgrad α und der Fläche S des zu bestimmenden Baustoffes oder Objektes. Hier gilt:
A = α * S
Die äquivalente Schallabsorptionsfläche beschreibt die Absorptionswirkung von Flächen (wie Wänden), aber auch von Gegenständen (wie z.B. Möbeln) oder Personen.
Akustikvlies ist ein dünnes Gewebe z. B. auf Textilfaser-oder Glasfaserbasis. Es zählt zur Klasse der porösen Absorber, da die Schallenergie durch Abbremsen der Luftteilchen (Reibung) absorbiert wird. (=> siehe Schallabsorber).
In Datenblättern werden unter anderem der Absorptionsgrad, Brennverhalten, die Dicke des Materials und das Flächengewicht angegeben. Dadurch kann für den jeweiligen Einsatzbereich das richtige Vlies mit den gewünschten Eigenschaften ausgewählt werden.
Anwendung findet Akustikvlies in verschiedenen Bereichen zur Schalldämmung, z.B. zur Schallisolierung im Maschinen- und Fahrzeugbau oder als Einlage bei Leichtbauplatten. In Verbindung mit Lochplatten wird oft Vlies von beiden Seiten über die Löcher gespannt, um zusammen mit dem Luftvolumen hinter der Platte als Helmholtz-Resonator zu wirken.
Je nachdem ob der Lochflächenanteil der Platten groß oder klein ist, dient das Akustikvlies zusätzlich als akustisch wirksame Auflage oder nur als mechanisches Trägermaterial zwischen Holz-, Metall- oder Gipskonstruktion. Je kleiner die Lochfläche der Platte ist, desto größer ist die akustische Wirksamkeit des Vlieses.
Allgemein wird Akustikvlies im Innenausbau häufig verwendet, da es sehr verarbeitungsfreundlich ist. Es findet unter anderem Einsatz in Schulen, Sporthallen, Kindergärten.
Unter diesem Begriff versteht man zum Teil flexible Wände, die mit schallabsorbierenden Materialien überzogen sind. Sie dienen z.B. in Großraumbüros oder Callcentern zur Verbesserung der Raumakustik.
Durch die Verwendung von Akustikwänden kann der Schallpegel im Raum erheblich reduziert werden. Für die Mitarbeiter ergibt sich daraus ein stressfreieres Arbeiten und durch die Verringerung des Nachhalls ein besseres Sprachverstehen.
Akustikwände können aus einzelnen Elementen bestehen, die in Metall- oder Holzrahmen eingesetzt werden. Je nach Einsatzort werden akustische wirksame Wände auch als Lärmschutzwand bezeichnet (z.B. in Maschinenhallen oder bei Außeneinsatz bei Verkehrs- oder Industrielärm). Sie sind auch als Stellwände mit und ohne Rollen erhältlich. Somit wird ermöglicht, auch akustisch schlechte Räume nachträglich mit geringem Aufwand zu verbessern oder den Raum in ruhigere Arbeitsbereiche zu unterteilen.
Alle Akustikwände haben die schallabsorbierende Wirkung gemeinsam. Dabei gilt wieder die genaue Auswahl je nach dem Einsatzort und den jeweiligen Bedingungen in Datenblättern oder mit Hilfe von Fachleuten zu ermitteln.
Grundsätzlich gilt, je größer die Fläche der Wand, und je größer der Schallabsorptionsgrad, desto mehr Schallenergie kann absorbiert werden.
Einige Akustikwände werden komplett aus Holz gefertigt. Diese Art der Akustikwände bezeichnet man allerdings häufiger als Akustikpaneele.
EN ISO 354:2003
Diese Messung befasst sich mit der Schallabsorption in Hallräumen. Ein Schallabsorber wird in einem Raum geprüft, in dem eine sehr große Nachhallzeit herrscht, um seine Absorbereigenschaften zu prüfen.
DIN 18041: 2004-05
In dieser Norm werden die Anforderungen an die Hörsamkeit von Räumen über mittlere und größere Entfernungen festgelegt und dementsprechend Maßnahmen zur Verbesserung der Hörsamkeit beschrieben, insbesondere bau- und raumakustische Maßnahmen.
DIN EN ISO 3382-1:2009-10
Diese Messung beschäftigt sich mit der Akustik von Aufführungsräumen, bzw. wie die akustischen Gegebenheiten in diesen Räumen gemessen werden können und unterwelchen Bedingungen diese Messungen stattfinden sollen.
DIN EN ISO 3382-2:2008-09
Der zweite Teil der Norm befasst sich nun mit der Messung der Nachhallzeit in gewöhnlichen Räumen. Es werden auch hier Messbedingungen und der Ablauf der Messung festgelegt.
E DIN 4109-1:2006-10
Diese Norm beschreibt die Anforderungen an den Schallschutz im Hochbau. Es werden die maximalen Schalldruckpegel von Sanitäranlagen und haustechnischen Anlagen, aber auch die Anforderungen an Luft- und Trittschallschutz festgelegt. Die Norm gilt sowohl für Wohn- und Arbeitsbereiche, als auch für Zweckbauten, wie z.B. Hotels oder Schulen.
Jeder Ton hat eine bestimmte Frequenz, die die Tonhöhe beschreibt. Tiefe Töne haben geringer Frequenzen, z.B. 300 Hz, ein hoher Ton hat hingegen z.B. eine Frequenz von 10.000 Hz. Geräusche, Sprache und Musik bestehen aus einer Mischung vieler verschiedener Frequenzen.
„Hz“ steht für die Einheit der Frequenzen, Hertz.
Das menschliche Hörvermögen reicht von etwa 20 Hz bis ca. 16000 Hz.
Man unterscheidet im Allgemeinen in der Akustik zwischen Nutz- und Störschall. Nutzschall beschreibt die Sprache oder das Geräusch, dass der Zuhörer hören will, oder welches zumindest nötig ist um eine Information zu verstehen. Störschall beschreibt hingegen Nebengeräusche, die dem Zuhörer das Verstehen einer Information erschwert. Solche Nebengeräusche können auch aus Sprache bestehen, z.B. lautes Stimmengewirr auf einer Feier.
Der Gesamtstörschalldruckpegel beschreibt alle auf den Zuhörer einwirkenden Geräuschkomponenten, die Störschall zugeordnet werden können, wie z.B. Betriebs- oder Publikumsgeräusche.
Ein Hallraum ist ein Raum mit sehr schallharten Betonwänden und sehr langen Nachhallzeiten. Er dient vor allem zu technischen Akustikmessungen.
Durch speziell ausgerichtete Diffusoren werden Resonanzen, die durch Reflexionen an den Wänden entstehen, in dem Raum verteilt, so dass ein möglichst diffuses Schallfeld entsteht. Im Hallraum wird darauf geachtet, dass keine Wände parallel verlaufen.
Idealerweise ist der Schalldruck, den eine Schallquelle (z.B. ein in alle Richtungen gleichmäßig abstrahlender Lautsprecher) erzeugt, überall gleich hoch. Diese akustischen Eigenschaften eignen sich, um schallabsorbierende Materialien und Gegenstände zu messen. In der Norm DIN EN ISO 354:2003 ist das Vorgehen bei Messungen von schallabsorbierenden Materialien wie z.B. Akustikvlies, Lochplatten aber auch Vorhängen und Teppichböden im Hallraum genau beschrieben.
Damit werden die Werte der verschiedenen Materialien mit gleichen Maßstäben ermittelt und können somit auch verglichen werden. Weiterhin wird der Hallraum zum Messen der Schallleistung von Maschinen genutzt. Hier wird die Schallemission ermittelt, die ein Gerät abgibt, egal wie weit man davon entfernt ist.
Für viele Geräte und Maschinen sind Grenzwerte für den Schallleistungspegel festgelegt.
Der Lärm, der z.B. durch eine Kreissäge entsteht, kann auf verschiedene Arten gedämmt werden. Grundsätzlich sollte Lärm möglichst vermieden werden, statt ihn später zu mindern. Aktive Lärmdämmung bzw. aktiver Lärmschutz ist die Minderung direkt am Verursacher, also an der Kreissäge.
Zum Beispiel könnte der Motor akustisch besser mit schallabsorbierenden Materialien abgeschirmt werden, um die Schallleistung der Kreissäge zu minimieren. Wenn dies nicht möglich ist, könnten einige Arbeitsbereiche mit Schallschutzwänden abgetrennt werden, um nicht alle Mitarbeiter mit dem Lärm der Kreissäge zu belasten.
Dadurch wird die Schallausbreitung reduziert.
Als letzte Möglichkeit ist der passive Schallschutz direkt am Immissionsort (dem Messort der Lärmbelastung) zu sehen. Beim Beispiel Kreissäge fällt darunter das Tragen von Gehörschutz. So kann der Bediener der Kreissäge sein Gehör selber schützen. Dabei hat er die Wahl zwischen verschiedenen Gehörschutzarten: Kapselgehörschutz, kleine Schaumstoffstöpsel oder individuell angefertigten Gehörschutz.
Die Schallschutzfenster der Tischlerei oder der umliegenden Nachbarn sind ebenfalls passive Maßnahmen zur Lärmdämmung.
Lärmdämmung wird zusätzlich noch in Luft- und Trittschalldämmung unterschieden. Trittschalldämmung spielt bei Wohnhäusern eine wichtige Rolle, damit man nicht jeden Schritt auf dem Parkett vom Nachbarn aus der Etage über sich hört.
Dies kann durch spezielle Hartschaummatten reduziert werden, die unter das Parkett, Fliesen oder den Teppich gelegt werden.
Lochplatten sind ähnlich wie Akustikpaneele aufgebaut, nur dass die Hohlräume durch Löcher oder Schlitze in vorher fest definierten Durchmessern gebildet werden.
Die Löcher bilden zusammen mit dem eingeschlossenen Luftvolumen wie bei der Akustikpaneele den Helmholtz-Resonator.
Lochplatten sind nicht nur aus Holz, sondern auch aus Gips oder Stahl erhältlich.
Nachhall ist eine Art Echo-Effekt, das Besondere hierbei ist jedoch, dass die Schallreflexionen in sehr kurzen Zeitabständen aufeinander folgen und sich deshalb wie ein langanhaltender Klang anhören, der erst langsam absorbiert wird.
Dieser Effekt tritt häufig in Kirchen oder Konzertsälen auf, hier ist er jedoch ausdrücklich gewünscht um den Klang von Musik voluminöser zu gestalten. Das Sprachverstehen wird jedoch durch einen zu langen Nachhall verschlechtert. In einem Klassenzimmer sollte der Nachhall nicht zu lang sein, damit der Lehrer überall im Raum gleichmäßig zu hören ist.
Der Nachhall eines Raumes lässt sich durch seine Nachhallzeit ausdrücken. Dies ist die Zeit, die vergeht, bis der Schalldruckpegel um 60 dB abgesunken ist, nachdem eine Schallquelle ausgeschaltet wurde. Sie hängt davon ab, wie viele Schallwellen vom Raum absorbiert werden, d.h. von Wänden, Bodenbelägen, Möbeln und auch Personen. Je mehr Schallabsorber in einem Raum sind, desto kürzer ist die Nachhallzeit.
Die Nachhallzeit ist frequenzabhängig. Das bedeutet, dass unterschiedlich hohe Frequenzen unterschiedlich lange nachklingen.
Bei einer raumakustischen Planung und Sanierung ist dies wichtig, denn die Wahl der geeigneten Absorbermaterialien hängt davon ab, in welchen Frequenzen die Nachhallzeit abgesenkt werden muss.
Die Psychoakustik beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von physikalischen Schallreizen und den daraus resultierenden menschlichen Empfindungen. Sie ist ein Teilgebiet der Psychophysik, die sich allgemein mit den Reaktionen der menschlichen Sinnesorgane auf physikalische Reize beschäftigt. Die Psychoakustik beschreibt, wie das menschliche Gehör auf bestimmte Anregungen (Schallereignisse) reagiert, und wie diese Schallereignisse durch den Menschen wahrgenommen werden. Das menschliche Gehör wird dabei als signaltheoretisches Modell aufgefasst, welches auf die Eingangsgröße Schallereignis mit der Ausgangsgröße Empfindung reagiert. Zur Beschreibung der Empfindungen wurden mehrere psychoakustische Größen festgelegt. Zu diesen gehören neben Lautheit, Rauigkeit und Schärfe, auch der Lautstärkepegel, Tonhöhe, Schwankungsstärke, Tonhaltigkeit und die Impulshaftigkeit. Quelle: www.rte.de Luchsletter - Infos zur akustischen Prüftechnik 03/2015 |
Verschiedene Räume haben verschiedene Zwecke und daher auch immer unterschiedliche akustische Konzepte.
Der Raum muss besondere Anforderungen erfüllen, um seinem geplanten Konzept gerecht zu werden.
So muss ein Konzertsaal anderes ausgestattet werden als ein Klassenzimmer oder ein Theater anders als ein Opernsaal, da die Anforderungen an die Akustik des Raumes immer unterschiedlich sind.
Die Raumakustik beschäftigt sich mit der Messung, Berechnung und Optimierung verschiedener raumakustischer Größen, wie etwa der Nachhallzeit.
Verschiedene Räume haben verschiedene Zwecke und daher auch immer unterschiedliche akustische Konzepte.
Der Raum muss besondere Anforderungen erfüllen, um seinem geplanten Konzept gerecht zu werden.
So muss ein Konzertsaal anderes ausgestattet werden als ein Klassenzimmer oder ein Theater anders als ein Opernsaal, da die Anforderungen an die Akustik des Raumes immer unterschiedlich sind.
Die Raumakustik beschäftigt sich mit der Messung, Berechnung und Optimierung verschiedener raumakustischer Größen, wie etwa der Nachhallzeit.
Besteht das zu prüfende Bauteil aus mehreren Teilflächen, erhält man das resultierende Schalldämmmaß aus den Schalldämmmaßen der einzelnen Teilflächen.
Diese Formel beschreibt den Zusammenhang zwischen der Nachhallzeit und der äquivalenten Absorptionsfläche. Der amerikanische Physiker Wallace C. Sabine entdeckte diesen Zusammenhang und entwickelte daraus die Formel, die heute im Bereich Raumakustik unerlässlich geworden ist.
Da die Nachhallzeit messbar ist, kann mit Hilfe der Sabin´schen Formel die äquivalente Schallabsorptionsfläche direkt berechnet werden.
Die Formel lautet:
äquivalente Schallabsorptionsfläche A = 0,164 x Volumen des Raumes in m3/Nachhallzeit
„0,164“ ist eine von Sabine errechnete Konstante. Umgekehrt kann man, wenn man die Absorptionsgrade und Flächen aller im Raum vorhandenen Oberflächen kennt, die daraus resultierende Nachhallzeit berechnen.
Schallabsorber sind Baustoffe oder Materialien, die auftreffende Schallenergie absorbieren. Je nach den akustischen Eigenschaften und Erfordernissen des Raumes kommen unterschiedliche Absorbertypen zum Einsatz. Poröse Absorber aus faserigen Materialien oder offenporigen Schaumstoffen wirken dadurch, dass die Schallenergie durch Reibung im Inneren des Absorbermaterials in Wärme umgewandelt wird.
Je höher die Frequenz ist, desto besser wirkt ein poröser Absorber. Sollen auch tiefe Frequenzen mit einem porösen Absorber absorbiert werden, muss die Dicke des Materials unter Umständen sehr groß werden.
Helmholtz-Resonatoren bestehen aus einer mit Löchern oder Schlitzen versehenen Oberfläche vor einem abgeschlossenen Luftvolumen. Dieser Aufbau wirkt physikalisch als ein schwingungsfähiges Masse-Feder-System mit einer von den Abmessungen bestimmten Resonanzfrequenz.
Durch Vließabdeckungen der Oberfläche oder Dämpfung im Hohlraum dahinter wird dem Schallfeld Energie im Bereich der Resonanzfrequenz entzogen. Helmholtz-Resonatoren können also eingesetzt werden, um je nach den Eigenschaften akustischen Erfordernissen des Raumes gezielt bestimmte Frequenzen zu absorbieren.
Bei einem Plattenresonator wird eine Platte schwingungsfähig in einem bestimmten Abstand zu einer Raumwand angebracht. Schallenergie kann die Platte bei bestimmten Frequenzen zur Schwingung bringen. Diese Schwingung wird durch eine Dämpfung zwischen Platte und Wand gebremst, Schallenergie wird also absorbiert.
Die Resonanzfrequenz des Plattenabsorbers hängt von dessen Material und Abmessungen ab.
Schallquellen, wie z.B. ein Lautsprecher oder sprechende Menschen, geben Schallintensität ab. Je größer die Schallintensität ist, desto größer ist wahrgenommene Lautstärke der Schallquelle.
Trifft diese Intensität in Form einer Schallwelle auf eine Fläche, z.B. eine Wand, wird ein Teil der einfallenden Schallintensität reflektiert, d.h. wird als leiserer Rückwurf der eintreffenden Schallwelle in den Raum zurück abgestrahlt, ein zweiter Teil wird durch Reibung beim Eintritt in die Wand in Wärmeenergie umgewandelt und ein dritter Teil gelangt durch die Wand in den anliegenden Raum.
Der Schallabsorptionsgrad wird im Allgemeinen mit α bezeichnet und errechnet sich aus der Summe der durchgehenden und der in Wärmeenergie umgewandelten Schallintensität geteilt durch die einfallende Schallintensität. Als Formel ausgedrückt bedeutet dies:
α = durchgehende Schallintensität + in Wärmeenergie umgewandelte Schallintensität
einfallende Schallintensität.
Er beschreibt also allgemein die Fähigkeit eines flächenartigen Baustoffes einen gewissen Teil der eintreffenden Schallintensität zu absorbieren.
Bei einem Schallabsorptionsgrad von 1 wird sämtliche auftreffende Schallintensität absorbiert, ist er 0 wird alles reflektiert. Im Allgemeinen ist die Schallabsorption eines Materials frequenzabhängig, häufig werden beispielsweise hohe Frequenzen besser absorbiert als tiefe Frequenzen.
In einem freien Schallfeld, also einem Feld ohne Hindernisse wie Wände oder anderen Gegenständen, an denen der Schall abgelenkt werden könnte, breiten sich Schallwellen kugelförmig, also in alle Dimensionen gleichmäßig, aus.
Im freien Schallfeld gilt für die Ausbreitung von Schallwellen das „Abstandsgesetz“: wenn sich der Abstand von der Schallquelle verdoppelt, verringert sich der Schalldruckpegel um 6 dB, d.h. je weiter sich eine Person von der Schallquelle entfernt, desto leiser wird es (je weiter der Abstand von einer Schallquelle, desto geringer der Schalldruck).
In einem Raum breitet sich der Schall nicht frei aus, sondern wird immer wieder von den Begrenzungsflächen reflektiert. Ab einer bestimmten Entfernung von der Schallquelle ändert sich der von ihr erzeugte Schalldruckpegel im Raum nicht mehr.
Je weniger die Begrenzungsflächen des Raumes den Schall absorbieren, desto stärker ist der Beitrag der reflektierten Schallwellen, und desto länger dauert der Nachhall eines abgegebenen Schallsignals.
Schalldruck ist eine der wichtigsten physikalischen Größen in der Akustik, die in der Einheit Pascal [Pa] gemessen wird.
Der Schalldruck beschreibt die Druckschwankungen, die bei der Übertragung von Schall in der Luft oder einem anderem Medium z.B. Wasser entstehen. Dabei ist der Schalldruck dem normalen Luftdruck (statischem Druck) überlagert. Im Verhältnis zum Luftdruck ist der Schalldruck sehr klein.
Der mittlere Luftdruck auf Meereshöhe beträgt 101325 Pa, Druckschwankungen durch mittellaute Sprache dagegen nur 0,03 Pa.
Druck wird allgemein ausgedrückt in Kraft pro Fläche, als Formel:
p= F / A
F= Kraft
A=Fläche
Dabei gilt immer, je kleiner eine Fläche ist, auf die eine Kraft wirkt, desto größer ist der Druck. Sehr deutlich wird dieses Prinzip an folgendem Beispiel: Wenn jemand mit Turnschuhen versehentlich beim Tanzen auf die Füße tritt, ist es nicht so schmerzhaft, als wenn die gleiche Person Schuhe mit Pfennigabsätzen tragen würde.
Unser menschliches Ohr arbeitet mit seinem Trommelfell so ähnlich wie die Membran eines empfindlichen Mikrofons und reagiert schon auf sehr geringe Druckschwankungen von 0,00002 Pa.
Die Schmerzgrenze liegt allerdings bei ca. 200 Pa. Da diese Skala in der Praxis sehr unhandlich ist, um hörbare Druckschwankungen auszudrücken, wurde eine Dezibel-Skala [dB] eingeführt.
Die dB-Skala stellt den Schalldruck als Schalldruckpegel von 0 bis 120 dB (Hörbereich eines Normalhörenden) dar.
Der Schalldruck eines Geräusches wird physikalisch in der Einheit Pascal (Pa) angegeben. Die Hörbarkeit von Geräuschen erstreckt sich allerdings über einen sehr großen Bereich in diesem Einheitssystem, von 0,00002 Pa - der geringste Pegel, den ein menschliches Ohr wahrnehmen kann - bis 20 Pa – hier wird es unangenehm laut für das menschliche Ohr.
Zur Vereinfachung hat man deshalb diedezibel-Skala eingeführt, die den Hörbereich von 0 dB bis 120 dB beschreibt und es deutlich einfacher macht, das Gehörte einer Lautstärke zuzuordnen. Diese Skala hat sich im Umgang mit Lautstärken etabliert und wird ausschließlich verwendet.
Einige gebräuchliche dB-Werte:
25 dB: Flüstern
65 dB: Ein normales Gespräch
120 dB: Schmerzgrenze des Ohres
140 dB: Düsenflugzeug
Sprachverständlichkeit kann unter verschiedenen Aspekten betrachtet werden, zum einem aus psychoakustischer Sicht im Hinblick auf die Kommunikation oder unter dem Gesichtspunkt, der sich bei der Beschallung von Räumen ergibt. Hier soll nur auf die Sprachverständlichkeit im Sinne der Raumakustik eingegangen werden.
Die Sprachqualität ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Die Raumgröße, die Form des Raumes (z. B. rundlich angeordnete Ränge im Theater oder rechteckige Konferenzräume), die Materialien der Decke und der Wände, also Absorptionen oder Reflexionen beeinflussen die Sprachverständlichkeit erheblich.
Deshalb ist die Nachhallzeit eine der wichtigsten physikalischen Größen bei der akustischen Bewertung von Räumen bezüglich der Hörsamkeit. Je kürzer die Nachhallzeit ist, desto besser ist die Sprachverständlichkeit.
Bei langer Nachhallzeit kann die erste Silbe eines Wortes vom Nachhall verdeckt werden und dadurch die Sprachverständlichkeit beeinträchtigen. Deshalb wird auch oft von Silbenverständlichkeit im Zusammenhang mit Raumakustik gesprochen.
Die Silbenverständlichkeit wird in % angegeben in Bezug auf 100% vorgespielte Prüfsilben.Weiterhin wird die Sprachverständlichkeit durch Hintergrundgeräusche (z.B. Rascheln von Papiertüten und das Essen von Popcorn im Kino) und der Abstrahlrichtung von Lautsprechern beeinflusst.
Hinter dem Lautsprecher ist das Sprachverstehen oft erheblich eingeschränkt. Sehr wichtig ist jedoch immer die Position des Zuhörers selbst. Bei der Planung von Gebäuden mit besonderem Anspruch an die akustischen Bedingungen verwendet man computergestützte Verfahren, um die Sprachverständlichkeit unter den geplanten Bedingungen zu berechnen.
Übliche Umrechnungswerte:
Silbenverständlichkeit | Verständlichkeit von Silben / Mehrsilbilgen Zahlwörtern | Hörsamkeit von Sprache |
50% | 70% | 80% |
90% | 95% | 100% |
ungenügend | befriedigend | gut |
Dieser Bereich der Akustik beschäftigt sich mit dem Schallschutz von Maschinen oder Anlagen im Produktionssektor.